
Stadt Dietenheim ehrt Thomas König und Gerhard Keller
In einer gewagten Aktion haben Thomas König und Gerhard Keller in Regglisweiler ein älteres Ehepaar aus ihrem brennenden Haus gerettet. Dafür ehrte die Stadt Dietenheim jetzt beide Lebensretter.
Es war am 2. Januar, als die Feuerwehr kurz vor 17 Uhr zu einem Wohnungsbrand in Regglisweiler gerufen wurde. Im Haus eines älteren Ehepaars war der Christbaum in Brand geraten. Schon wenige Minuten später war nicht nur das Wohnzimmer, sondern das ganze Haus in giftigen Rauch gehüllt. Zu dieser Zeit trug die 15-jährige Michelle Grünwald zusammen mit ihrem älteren Cousin Thomas König Zeitungen in dem Wohngebiet aus. König erinnert sich: „Da war plötzlich Qualm.“ Der 20-Jährige überlegte nicht lange, rannte in den Garten und zur Haustür und tastete sich von dort aus in die verqualmte Wohnung vor.
Zu diesem Zeitpunkt hatte auch der Nachbar Gerhard Keller das Unglück bemerkt. Die beiden Helfer trafen im verqualmten Flur auf den gehbehinderten Ehemann. Dessen Frau befand sich zu dieser Zeit offenbar noch in der Küche. Die ältere Dame war gestürzt und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft retten.
Die beiden Retter brachten zunächst den Hausbewohner aus dem Gefahrenbereich ins Freie. Thomas König begab sich dann erneut in Gefahr, als er zum zweiten Mal in das brennende Haus hineineilte. „Ich hatte mir einen Schal als Mundschutz umgebunden, aber das hat leider nichts gebracht“, erzählt der junge Mann. In der Küche fand Thomas König schließlich die Hausbewohnerin, die er dann ebenfalls in Sicherheit schleppen konnte.
Den lebensrettenden Einsatz der beiden Männer würdigte nun die Stadt Dietenheim. Bei einem Empfang im Rathaus sprach Bürgermeister Christopher Eh von einem nicht alltäglichen Termin und einem außergewöhnlichen Einsatz. „Ihr entschlossenes Einschreiten rettete Menschenleben“, betonte er. Beide hätten große Zivilcourage gezeigt. Eh dankte den Rettern in Worten und symbolisch mit einem Stadtkrug.
Stadtbrandmeister Stefan Pistel, der bei dem Brand vor Ort war, ließ wissen, dass ohne das beherzte Eingreifen der Beiden die Angelegenheit mit Sicherheit einen schlimmen Ausgang genommen hätte, womöglich sogar einen mit Todesfolge. Denn der Rauch sei hoch toxisch gewesen „und so ein Brand kann sich rasend schnell ausbreiten“. Zwischenzeitlich sind beide Opfer „über den Berg“, wusste Pistel zu berichten. Auch wenn die Wohnung, in der ein Sachschaden von rund 50 000 Euro entstand, derzeit noch unbewohnbar sei, hatte das Ehepaar Glück im Unglück. „Die Rettungskette hat sehr gut funktioniert“, sagte der Feuerwehr-Kommandant.
Pistel möchte den jungen Lebensretter König gern in die Reihen der Feuerwehr holen. „Solche entschlossenen Menschen können wir sehr gut gebrauchen.“ In der Tat spielt auch König mit dem Gedanken, Mitglied der Wehr zu werden. Endgültig entschieden hat er sich aber noch nicht.
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