
Basketball: Im Schlussviertel des 86:71 gegen Merlins ließen die Ulmer nach
Sieg ist Sieg – die Ulmer Basketballer konnten sich beim 86:71-Erfolg über Crailsheim deshalb auch kleine Aussetzer leisten. Selbst ein lascher Jaka Klobucar beunruhigte Trainer Thorsten Leibenath da nicht.
Am Ende hatte Ratiopharm Ulm beim 86:71 (54:36)-Heimerfolg über die Crailsheim Merlins mit 15 Punkten Differenz die Nase weit vorn. Der Tabellenvierte steigerte sich beim 13. Saisonsieg aus 20 Spielen zudem im Vergleich zum Hinduell, als die beiden Teams damals zur Pause noch gleichauf waren (40:41).
Dennoch blieb die Frage offen, warum die Ulmer, die eine tolle Trainingswoche hinter sich hatten und eigentlich physisch wie psychisch gestärkt in die Partie gegangen waren, im letzten Viertel so nachließen (11:16). Trainer Thorsten Leibenath sprach von einem allgemeinen Wurfpech und dass Spieler wie Deonte Burton (Null von vier Feldwürfen), Maarten Leunen (zwei von sieben Dreiern) oder auch Philipp Schwethelm (ein Dreier von fünf) „unter normalen Umständen“ mehr in den Reusen unterbringen. Er gestand auch ein, dass Jaka Klobucar einen ganz schlechten Tag erwischt hatte, was die nunmehr 6000 plus neuerdings 200 mehr Zuschauer gerne bestätigen. Sie mussten mit ansehen, wie Klobucars sämtliche Aktionen im Nichts versandeten.
Dennoch: Im Spiel gegen den Tabellenletzten fiel dieser negative Auftritt anscheinend weniger ins Gewicht. „So etwas kommt vor“, meinte Leibenath, „es spricht für die Tiefe der Mannschaft, dass sie sein schwaches Spiel kompensieren konnte.“ Manager Thomas Stoll sah dies ähnlich: „Der Gegner hat nochmal alles versucht, wir haben alle Spieler durchgewechselt, da ist es okay, wenn der ein oder andere einen Durchhänger hat.“ Und: Es sei wichtiger in den engen Spielen bis zum Schluss dranzubleiben – gegen Crailsheim am Samstagabend, das „war mal ein entspannter Abend“.
Es überwiegten dann doch die positiven Aspekte bei diesem Derby, bei dem Ulm erstmals mit elf Ballverlusten besser war als im Durchschnitt und auch sonst solide statistische Werte ablieferte, zum Beispiel im Bereich der Korbvorlagen (19 Assists). Was den Ulmer Coach allerdings am meisten befriedigte, war die über weite Teile funktionierende Verteidigung, worauf der Sieg letztlich auch basierte. Bis auf die versemmelten Körbe war der Game-Plan des Trainers also aufgegangen: „Die meisten Spieler blieben unter 26 Minuten und es freut mich, dass die Jungen (Jonathan Maier und Joschka Ferner, Anm. d. Red.) ihre Einsätze hatten.“ Der 19-jährige NBBL-Spieler der Ratiopharm Akademie Ferner hatte erst zum zweiten Mal im Bundesliga-Team mitgemischt – und diesmal sogar gepunktet.
Bei zwölf Ratiopharm-Korbjägern auf dem Parkett gegen Zauberer, die zudem auf zwei ihrer besten Werfer verzichten mussten, fällt wirklich nicht ins Gewicht, dass auch CJ Harris überhaupt nichts traf. Und dann wäre da noch der verletzt fehlende Center Boris Savovic. Hätte er dazu beitragen können, dass den Crailsheimern, die vor allem mehr Defensivrebounds (29) als Ulm (25) abgriffen, eher die Hände gebunden gewesen wären? Wenigstens bestach Adam Hess, mit 33 Jahren der Oldie im Team, bei seinem 250. Bundesligaspiel innerhalb seiner Viertelstunde Einsatzzeit mit Effektivität und er war sogar treibendes Moment für die beste Ulmer Offensivphase im zweiten Viertel. Im Schlussviertel, als die mentale Frische seiner Kollegen absackte, da war er wieder auf der Bank.
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